Am Nachmittag des heutigen 17. August gab es die lange geplante abschließende Sitzung in Nürburg, in der die Maßnahmen festgezurrt wurden, die für den Rennbetrieb auf der Nordschleife als notwendig angesehen werden. Die Aussagen in der Pressemitteilung sind

  • Abschaffung der Tempolimits
  • keine Veränderung der Streckenführung
  • passive Sicherheitsmaßnahmen (zus. Leitplanken und Zäune)
  • ergänzende Maßnahmen der Autohersteller

Eine erste Bewertung

Die jetzt beschlossenen Maßnahmen - soweit uns im Detail bekannt - sind sinnvoll. Vor allem sind zwei Kernforderungen aller Ringfans erfüllt worden:

Es gibt keine Änderung der Streckenführung.


Die leidigen Vorschläge, Schikanen einzubauen, liefen schon recht früh ins Leere. Eine Änderung der Streckenführung stand zum Glück nie wirklich zur Debatte. Das war die Hauptsorge der Nürburgring-Anhänger, und sie ist erledigt.

Die Tempolimits verschwinden.


Auch hier herrschte von Beginn an Einigkeit. Auch wenn das in der Öffentlichkeit immer angezweifelt wurde, so waren sich doch alle Beteiligten darüber einig, dass die Tempolimits nur eine zeitweilige Maßnahme sein konnten. Ob sie überhaupt eine nötige und gute Maßnahme dargestellt haben, ist fraglich. Aus meiner persönlichen Sicht als Fahrer haben sie keinen Sinn gemacht.

Damit bleiben nun sehr überschaubare Maßnahmen, die den Motorsportbetrieb auf dem Nürburgring und speziell der Nordschleife sichern sollen.

Passive Sicherheitsmaßnahmen

Hierzu zählen zusätzliche Leitplanken und FIA-Schutzzäune, oder aber eine andere Anordnung derselben, sowie Regelungen für Zuschauer. Bei aller Tradition wissen wir seit langem, dass Hecken am Rand der Strecke keine gute Lösung sind. Wird nun das bestehende System von Leitplanken und FIA-Zäunen optimiert, so kommt das den Fahrern wie auch den Zuschauern zugute.
Ändert sich der Charakter der Nürburgrings, wenn jetzt ein paar zusätzliche Zäune aufgestellt werden? Sicher nicht.

Neuasphaltierungen

Es wird davon gesprochen, 5 Bodenwellen im Bereich Flugplatz zu begradigen. Das Ergebnis bleibt abzuwarten. Es ist üblich, dass bei Neuasphaltierungen die durch die extreme Belastung entstandenen Bodenwellen egalisiert werden. Bleibt es in diesem Rahmen, ist es gut. Wird aber die Kuppe am Flugplatz auf diese Weise abgetragen, verlagert man das Problem nur, weil sich die Geschwindigkeiten erhöhen.

Ergänzende Maßnahmen der Autohersteller

In der Pressemitteilung kommt das nur am Rande zur Sprache, aber ein Eingriff in die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge ist unvermeidlich. Auch das ist eine zentrale Forderung seit Beginn der Diskussion gewesen, die nun umgesetzt werden wird.

Ausgangspunkt der Diskussionen war der schreckliche Unfall beim ersten VLN-Lauf dieses Jahres. Mit Hilfe von durchaus diskussionswürdigen Sofortmaßnahmen wurde sichergestellt, dass der Rennbetrieb weiterlaufen konnte. Da hätte es sicher auch andere Maßnahmen gegeben.

Nun gibt es ein Maßnahmenpaket, dass alle wesentlichen Forderungen umsetzt. Gleichzeitig sollte es ausreichen, um die Streckenlizenz in der Form zu verlängern, dass der Motorsport in der bekannten Form auf der Nordschleife weiterlaufen kann.

Führt man sich noch einmal die Maßnahmen vor Augen, die in den letzten Monaten als Schlimmstes befürchtet worden waren, so können sicher auch Traditionalisten mit dem jetzigen Paket sehr gut leben. Jetzt bleibt die Strecke, und die Autos werden verändert. Das ist zu begrüßen.

 

 

Pressekontakt:
Verein "Ja zum Nürburgring", Kontakt: Dieter Weidenbrück, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.