Schon in den 1960er Jahren begann die Diskussion um den Bau einer Kurzstrecke am Nürburgring. Nachdem später die Formel 1 aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf der Nordschleife fahren wollte und auch ein nutzloser Umbau für 17 Millionen DM keine Verbesserung brachte, wurde die Situation immer schwieriger: Für die meisten Motorsportveranstaltungen waren Kosten und Organisation nicht mehr tragbar. Kleinere Veranstalter verlegten schon ihre Veranstaltungen nach Holland und Belgien.
Am 29. November 1976 lud Otto Flimm im Namen aller Motorsport treibenden Verbände zu einem Gespräch, an dem die Gesellschafter der Nürburgring GmbH, Bund, Land und Kreis sowie die Geschäftsführung und der Vorsitzende des Aufsichtsrates teilnahmen. Das Protokoll dieser Sitzung kann man als das Gründungsprotokoll des neuen Nürburgrings bezeichnen. Einstimmig wurde unter anderem festgehalten, dass
- der Nürburgring beste Voraussetzungen für den Ausbau einer Kurzstrecke bietet
- Investitionen sowohl auf der Nordschleife als auch zum Ausbau der Südschleife stets „a fonds perdu“ (schuldenfrei) angesehen werden müssen
- die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, dass die veranstaltenden Verbände in Form einer Tochtergesellschaft Mitträger des Nürburgrings werden können und ihnen dafür Mitspracherecht und Mitverantwortung für den rentablen Betrieb der Rennstrecke eingeräumt wird.
Nach einer ruhigeren Phase zwischen 1976 und 1979, in der der Verein bei Ministern, Abgeordneten, Beamten und den internationalen Verbänden FIA und FIM für den Nürburgring und den geplanten Neubau der Kurzstrecke warb, kam es 1980 zur Krise, als der Bund die zum Ausbau notwendigen Haushaltsmittel von zehn Millionen DM sperren wollte. Mit Flugblättern, Plakaten und Informationsschreiben an die Abgeordneten verdeutlichten die Unterstützer der Aktion eindringlich, was ein Scheitern des Ausbaus zur Folge hätte: den Tod des Nürburgrings und damit ein Sterben der strukturschwachen Hocheifel-Region. Der Grund: Nur durch den Ausbau kann die Strecke den Anforderungen moderner Fahrzeuge gerecht und können Veranstaltungen nach den gültigen Sportreglements durchgeführt werden, denn internationale Verbände hatten eine befristete Streckenlizenz nur aufgrund der Ausbaupläne erteilt.
Als sich die Krise im Laufe des Jahres 1980 weiter verschlimmerte – unter anderem wurden von internen Gegnern utopische Baukosten an die Öffentlichkeit gebracht – gründete sich, um schlagkräftiger zu sein, am 8. Januar 1981 in Köln aus der Initiative „Rettet den Nürburgring“ der Verein „Ja zum Nürburgring“ mit dem Vorsitzenden Otto Flimm. Das Ziel: den Bau der neuen Grand-Prix-Strecke zu begleiten, einen aktiven und positiven Beitrag zur Erhaltung des Nürburgrings mit seiner weltweit einmaligen Nordschleife zu leisten sowie die Schuldenfreiheit der Nürburgring GmbH als öffentlich-rechtliche Eigengesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz und des Landkreises Ahrweiler zu erreichen. Die Hauptträger des Vereins waren der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC), der Automobilclub von Deutschland (AvD), der Deutsche Motorsportverband (DMV), die Oberste Nationale Automobilsportkommission (ONS) und die Oberste Nationale Motorradsportkommission (OMK). Mit der Zusage eines Baukostenzuschusses von sechs Millionen DM für ihre eigene Sportstätte wollten alle für den Motorsport in Deutschland Verantwortlichen ein Zeichen setzen, so Otto Flimm.
Dank dieses Zeichens, mit weiterem nachhaltigen Druck auf die Entscheider, vielen Aktionen und 100.000 gesammelten Unterschriften wurde der Neubau der 4,1 Kilometer langen Kurzstrecke schließlich genehmigt. Im November 1981 konnte Otto Flimm den Mitgliedern des Vereins in einem Schreiben verkünden: „Am 30. November erfolgt der erste Spatenstich für den neuen Nürburgring. Ich freue mich wirklich, Ihnen diese Nachricht überbringen zu können, nachdem jahrelange Verhandlung, viele Rückschläge und manche Frustrationen den Glauben an die Sache zuweilen schwer machten.“
Am 12. Mai 1984 wurde die neue Kurzstrecke eröffnet. Der Bund hatte 50 Millionen DM bezahlt, das Land 23 Millionen und der Verein 6 Millionen. Die alten Schulden wurden erlassen. Der Verein hatte damit sein bereits 1976 formuliertes Ziel realisiert, die Rennstrecke schuldenfrei in Betrieb gehen zu lassen.
Obwohl das vorrangige Ziel erreicht war, blieb der Verein bestehen, um bei Problemen einspringen zu können. So geschah es, dass der Verein „Ja zum Nürburgring“ durch Androhung, eine fertiggestellte Klageschrift einzureichen, verhindern konnte, dass Dr. Deubel die 50 Millionen DM Zuschuss des Bundes zum Neubau in Darlehen mit Zinsen und Tilgung an das Land umwandelte. Später forderte die FIA mehrere Jahre lang vergeblich die Errichtung von Dreifachplanken und Fangzäunen an der Nordschleife und wollte schließlich sogar die Zulassung streichen. Erst als der Verein ab 2007 mit rund 1,6 Millionen Euro einsprang, konnten die Maßnahmen durchgeführt werden.
Und auch in Zukunft wird die Arbeit für den Verein sicher nicht ausgehen…