Wenig überraschend sind die Ankündigungen sowohl von Axel Heinemann (Getspeed) wie auch von Robertino Wild (Capricorn), dass sie die zweite Rate nun zahlen wollen. Jeder kündigt das für sich an, wohlgemerkt. Ein Gleichschritt, eine Kooperation, irgendein Zusammenhalt ist da nicht mehr zu erkennen.

Wir werden nun erleben, dass allein schon diese Ankündigungen von Landesregierung und Insolvenzverwaltern als Zeichen dafür genutzt werden, dass doch alles wieder im Lot ist. Das ist es aber ganz und gar nicht.

Ganz offensichtlich haben wir es nun mit zerstrittenen Gesellschaftern der Käufergesellschaft zu tun, die um die Macht und das Sagen am Nürburgring kämpfen. Mit den finanziellen Herausforderungen und anscheinend auch gegeneinander.

Stolz erklärt Axel Heinemann gegenüber der Rhein-Zeitung, „dass er das Geld definitiv zusammen hat“, womit lediglich die zweite Rate in Höhe von 5 Millionen Euro gemeint ist. Robertino Wild drückt gegenüber dem SWR seine feste Überzeugung aus, dass er die fällige Rate überweisen kann. Und wieder wird das Volk eingenebelt.

Eine Perspektive für die nächsten 5 Millionen, die am 20.12.2014 fällig sind? Das ist noch weit weg. Eine Perspektive für die 45 Millionen, die beim Eigentumsübergang fällig werden? Verschiebt sich alles durch die Pachtlösung.

 

Ein Neuanfang ist dringend erforderlich

Der Nürburgring braucht keine Käufer, die schon stolz darauf sind, mit Verzug eine zweite Rate bezahlen zu können. Wenn das gelingen sollte – woran wir nicht zweifeln -, wären dann gerade mal 10 Millionen Euro von 77 Millionen gezahlt.

Der Nürburgring braucht einen Eigentümer, der sich nicht auf Verpfändung von Privatvillen und Kunstsammlungen stützen muss. Er braucht einen Eigentümer, der nicht umherrennt und jede greifbare Person um Geld angeht, am besten das Land Rheinland Pfalz auch wenn dessen gegenwärtige Landesregierung weiterhin versucht, der Verantwortung zu entziehen.

Der Ring braucht einen finanziell stabilen und investitionsbereiten Eigentümer, der ihn in eine gesicherte Zukunft führen kann.

Der Ring braucht einen Eigentümer, der sich nicht um sein finanzielles Überleben sorgen muss, sondern der gute Perspektiven für den Motorsport und die Region aufzeigen und auch umsetzen kann.

Er braucht keine Käufer, die sich von einem finanziellen Problem zum nächsten durchwurschteln. Auf dem jetzigen Weg wird der Nürburgring von einer Misere in die andere stolpern. Auseinandersetzungen zwischen den Käufern sind schon da, solche mit den Insolvenzverwaltern sind absehbar. Die Pachtlösung wird juristisch genau untersucht werden. Gegen die Entscheidung der EU Kommission werden Klagen eingereicht werden.

Der Sachwalter muss dringend dieses Trauerspiel beenden, um den Weg frei zu machen für eine langfristig stabile Lösung. Der Knoten muss nun endlich durchschlagen werden. Weg von den Winkelzügen und der politischen Protektion hin zu Transparenz und Geradlinigkeit am Nürburgring.

Pressekontakt:
Verein "Ja zum Nürburgring", Kontakt: Dieter Weidenbrück, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!