Nürburg, 24.06.2013 - Die Zukunft der ganzen Nürburgring-Region und des Breitensports hängt davon ab, was in den nächsten Monaten am Nürburgring geschieht. Der kurzsichtige Plan, die Rennstrecke mit den sportfremden Wirtschaftsaktivitäten an einen privaten Investor zu verkaufen, wird die Situation in der Region auf Jahrzehnte hin prägen. Daher haben sich heute eine große Zahl von Bürgern und Unternehmern zusammengefunden, um eine Erklärung der Nürburgring-Region zu verabschieden. Neben der von dem Verein „Ja zum Nürburgring“ unterstützten Erklärung stellte der Vereinsvorsitzende Otto Flimm den „Förderkreis Nürburgring“ vor. Der Förderkreis soll Befürwortern der Gemeinwohlbindung des Nürburgrings die Möglichkeit geben, sich durch die Bereitstellung finanzieller Mittel unmittelbar in den Veräußerungsprozess einzubringen.

In der Erklärung der Nürburgring-Region fordern die Bürger der Region ebenfalls den gemeinwohlorientierten Erhalt des Nürburgrings. Sie sehen in dem eingeleiteten Verkaufsprozess einen schicksalsträchtigen Bruch mit der fast 90jährigen Geschichte der Rennstrecke, mit der sie eng verbunden sind. Es darf nicht zugelassen werden, dass das natürliche Monopol der Sportstätte durch einen privaten Betreiber ausgenutzt, die Substanz der Rennstrecke auf’s Spiel gesetzt und der Zuspruch der Sportler und Fans durch Preistreiberei gefährdet werden. Um die Zukunft der Rennstrecke des Nürburgrings und der Region zu sichern, werden in der Erklärung eine Reihe von Forderungen aufgestellt: Eine strukturelle Trennung der Sportstätte von den sportfremden Wirtschaftsaktivitäten soll Koppelungsgeschäfte und Quersubventionierungen verhindern. Außerdem soll die Region in den Verkaufsprozess eingebunden werden. Ein zukünftiges Betreiberkonzept könne nur dann funktionieren, wenn es von der Region akzeptiert und unterstützt wird. Ähnlich äußerten sich bereits die Veranstalter von Sportevents, die am Rande des diesjährigen 24h-Rennens die Interessengemeinschaft Nürburgring gegründet haben.

Wenn ein Bewerber den Zuschlag erhält, der den Forderungen des Breitensports und der Region nach einem gemeinwohlorientierten Erhalt und Betrieb entspricht, wäre dies natürlich die beste Lösung“ sagte Otto Flimm auf der Bürgerversammlung. „Für alle anderen Fälle haben wir uns entschlossen, auch als Mitbewerber einzusteigen“, fügte er an. Alle Interessenten, die sich auch finanziell für den gemeinwohlorientierten Erhalt und Betrieb der Sportstätte des Nürburgrings engagieren möchten, können dies nun durch eine Beteiligung am „Förderkreis Nürburgring“ tun. Je nach Lage der Dinge sollen die finanziellen Mittel in dem Verkaufsprozess eingesetzt werden. Personen und Unternehmen, die sich am Förderkreis beteiligen, werden über die Entwicklung unterrichtet. Den Mitgliedern werden sodann Vorschläge gemacht, bevor abschließend über den Einsatz der Finanzmittel entschieden wird.

Der Förderkreis Nürburgring hat infolge der Unterstützung durch die Initiativen „Freunde des Nürburgrings e.V.“ und „Tourismusverein Hocheifel Nürburgring e.V.“ eine breite Basis.

Nachdem die Politik und die Insolvenzverwalter die Sportstätte des Nürburgrings in diese prekäre Situation gebracht haben, wollen die Bürger der Region und die Vertreter des Sports nunmehr alles daran setzen, einen nur auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Erwerber zu verhindern.